
Vergebung und Liebe
Übrigens: Scham ist lediglich eine Variante von Schuld.
Viele Frauen fühlen sich schuldig, schämen sich, einfach weil sie Frauen sind, weil sie ein „schuldiges“ Verhältnis zu ihrem Körper, ihrem Geschlecht, ihrer Sexualität haben. Ein Verständnis, das ihnen, trotz vermeintlicher Aufklärung, von ihrer Umgebung eingetrichtert wurde … oder, was immer noch zu oft geschieht, weil sie in jungen Jahren missbraucht wurden … meist von jemandem aus der unmittelbaren Umgebung.

Schuld, Scham, Sünde und damit verbundene Aggressionen und Ängste sind wie ein Loch im Kiel eines Segelschiffes, mit dem Du das Meer Deines Lebens hin zum Kontinent Deiner Bestimmung überquerst. Je länger die Schuld anhält und je größer Du sie anwachsen lässt, desto mehr Wasser läuft in den Rumpf Deines Schiffes. Ergebnis … Du bist mehr damit beschäftigt Wasser zu schöpfen, damit Du nicht absäufst, anstatt Dich auf Deinen Kurs zu fokussieren und weiter voranzukommen. Eventuell segelst Du im Kreis, verlierst die Orientierung und schlimmstenfalls kenterst Du.
Schuld, egal ob Deine eigene oder die vermeintliche Deiner Nächsten, ist eine der größten Energieräuberinnen und Orientierungssaboteurinnen.


Das irdische Leben ist stetiger Wandel … im Idealfall Wandel zur persönlichen Vervollkommnung. Hier geht es nicht um Karriere, Ruhm oder andere Äußerlichkeiten, sondern um das, was Dich als Mensch ausmacht.
Einstein sagte einst:
“Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“
Das heißt, um weiterzukommen … um frei zu sein … wahrhaftig lieben zu können … ist es essentiell, dass Du anders denkst, anders fühlst und daraus resultierend schließlich anders handelst.
Wir waren und sind noch bei der Vergebung.
Welche Irrtümer schleppst Du mit Dir herum, die Du Dir nicht vergeben kannst? … Dir nicht vergeben willst! … zumindest bis jetzt.
Einer meiner Irrtümer war meine Berufswahl, respektive mein Umgang mit meiner Berufung.
Als Kind und Jugendlicher war die Bühne mein Traum. Ich schlüpfte in die unterschiedlichsten Rollen, erzählte Geschichten … von Abenteuern bis Sexgeschichten, war alles vertreten. Theater und Film waren für mich Faszination pur. Mein Vater meinte es gut und „überredete“ mich zum Ingenieur. Was da nicht reinpasste, gab es nicht … Orwell lässt grüßen. Deswegen und wegen ein paar anderer „Ereignisse“ sprach ich eines Tages meinen Vater schuldig. Und diese Schuld, die ich ihm gegenüber aussprach, lastete schwer auf mir selbst. Indem ich meinen Vater schuldig sprach, sprach ich auch mich schuldig.
Irgendwann hatte ich ein partielles Erwachen und realisierte, dass es an mir liegt, was ich aus meinem Leben mache. Jeden Tag … jeden Moment … kann ich entscheiden, wie ich mein Leben gestalte. Ich bin der Schöpfer meines Seins. Damit war zumindest ein Problem gelöst: ich konnte meinem Vater verzeihen. Ich realisierte, dass er mich auf seine Art geliebt hat … auch wenn ich mir unter „Vaterliebe“ etwas anderes vorstellte. Aber er war wie er war und somit auch in seinen Irrtümern gefangen. Er lebte sein Karma.
Wurde das Gewicht auf meinen Schultern, die Kugel an meinem Bein, dadurch leichter? … Leider nein.
Warum? Die Schuld war nun ganz bei mir!

Wenn mein Leben nicht so verlief wie ich es mir vorstellte … und ich bin da wahrlich sehr phantasievoll … dann kam sofort das Urteil: SCHULDIG!
Egal ob beruflich oder privat oder persönlich … schuldig! … schuldig! …schuldig!
Meine Beziehungen scheiterten: schuldig!
Ich schaffte es nicht, aus der Matrix herauszukommen: schuldig!
Ich finge alles mögliche an, um ein neues Leben zu beginnen … scheiterte: schuldig!
Irgendwann landete ich bei „mehrfach lebenslänglich“. Selbst wenn es mir gelungen wäre eine Schuld aufzulösen, war immer noch genug da, um mich für den Rest meines Lebens zu verfolgen, zu belasten und zu prägen. Denn Schuldgefühle prägen unser Verhalten … Tag für Tag … Sekunde für Sekunde.
Die Last meiner vermeintlichen Schuld brachte mich zu dem Entschluss, bei der Schöpfung um eine Konsolidierung der Urteile nachzusuchen: Todesstrafe!
Als ich an diesem Endpunkt angelangte, kam der unerschütterliche Optimist in mir wieder zu Wort.
Parallel zu meinem inneren Niedergang hatte ich einerseits immer wieder Momente des Genusses … denn wahrlich ich sage Dir, ich bin auch ein Genussmensch. Und andererseits wurden mir von der SCHÖPFUNG regelmäßig „Peak Experiences“ geschenkt, wahre Höhepunkte des Seins, so dass mein inneres Alcatraz allmählich Risse bekam.
Auch wenn der Himmel sich total verfinsterte und ich nicht mehr weiter wusste, an mir zweifelte … an mir verzweifelte … wusste ich doch tief in meinem Innersten, dass hinter den Wolken die Sonne scheint.
Mein himmlisches Sein überredete mein irdisches Sein. Und so kam ich frei … auf Bewährung. Die Bewährungsauflage: ich arbeite an mir … in mir … räume all den Müll weg, um mehr und mehr von meinem wahren Ich zu erkennen.

Und ich arbeitete … mahl zaghaft, mal voller Begeisterung. Ich meditierte viel, übte mich in Selbsthypnose und machte auch aktive Meditation. Was das heißt? Bewusst handeln … Zen und die Kunst im Hier und Jetzt zu sein … bei mir waren das einerseits Spaziergänge … ich ging die gleichen Wege … immer und immer wieder … und entdeckte jedesmal etwas Neues … Kleinigkeiten … aber eben die machen es aus. Ich begann wieder aktiv und bewusst mit der Photographie … photographierte die „kleine Welt“ um mich herum und richtete mir ein kleines Studio ein, um Stillleben und Blumen aufzunehmen. Jedes Arrangement, jede Blüte offenbarte mir etwas … zeigte mir einen Aspekt der Schöpfung und somit von mir. Und ich schrieb weiter … ich schreibe seit meiner Jugend. Der Fluss der Worte trägt mich durchs Leben … spiegelt mein vergangenes, aktuelles und auch künftiges Sein wider.
Und ich las viel … die Tora & die Bibel. Ich begann auch mit dem Koran … teils sehr spannend was da steht und ich frage mich, ob jene Fundamentalisten des Islam das Buch wirklich gelesen und verinnerlicht haben … so wie früher und auch heutzutage noch vielerorts Bibel und Tanach oft missbraucht werden, um Menschen, vor allem Frauen sich schuldig fühlen zu lassen … aber das ist ein Thema für einen eigenen Beitrag … oder gar eine Serie über >>Die Bücher<<. Auch das Bhagavad Gita kaute ich wieder durch und die Schriften von Plato und Lama Anagarika Govinda … erfreute mich an den Versen von Rumi ebenso wie jenen von Bukowski. Ja auch Bukowski enthält einige Weisheiten. Ich fand zurück zu William Blake, dem von der Schöpfung viele Weisheiten offenbart wurden. Was mir während der Zeit auch half, war „Ein Kurs in Wundern“, die Autobiographie von Osho sowie die Schriften von Richard Rohr … kann ich sehr empfehlen … Napoleon Hill, Neville Goddard, Joe Dispenza und viele mehr. Auch einige Websites waren hilfreich, wie die von den Holstee Brüdern oder „Brainpickings“ von Maria Popova … herrlich erfrischende Quellen der Inspiration.
Wen es interessiert, kann ich gerne meine persönliche Hitliste schicken.

