
Vorsatz 2018 – Ego ade
Der Hauptunterschied zwischen dem Bub damals und mir heute ist: ich bin heute mehr nach außen orientiert als damals.
Damals wie heute waren Musik, Worte und meine „Shows“ meine Träume, mein Leben, nur … früher war das mehr aus mir heraus, eine Form des inneren Ausdrucks. Heute ist es meist, um anderen zu gefallen … andere zu beeindrucken …um ein Ergebnis zu erzielen.
Zum Glück gibt es auch Ausnahmen in meinem Sein, gibt es auch heute noch die authentischen „Shows“. Zum Beispiel machte ich vor ein paar Jahren Lesungen mit Musik; teils alleine … eine mit meinem jüngeren Sohn und dessen Freund … und zwei machte ich mit Franco, einem begnadeten Gitarristen aus Köln. Davon war eine Session in der Kirche in Sinzig. Ich las Stücke aus „Der Prophet“, von Khalil Gibran … ein wunderbares Werk voller Weisheit … und Franco improvisierte dazu im spanischen Stil auf seiner Gitarre. Trotz eines Marketingfehlers war die Kirche gut besucht und es entstand eine Einheit … die Atmosphäre der Kirche, die Zuhörerinnen und Zuhörer, Francos Musik, meine Stimme und der Geist der Worte. Es war ein heiliger Moment. Es war Zen.


Und was ist die Ursache für all das? … das System, die Regierung, die Eltern, die Religion?
Es ist das Ego, das hier wirkt. Das Ego lebt die Gleichberechtigung, wirkt Parteien- und religionsübergreifend. Es kennt keine Grenzen und ist äußerst erfolgreich.
Das Ego sorgt dafür, dass wir bewerten, urteilen … verurteilen. Wer ist besser oder schlechter als ich, schöner oder hässlicher, erfolgreicher oder gescheiterter, heiliger oder teuflischer? Und da wir mit unserem Gefühl besser oder schlechter zu sein, nicht allein sein wollen … nicht allein sein können … lieben wir es, uns mit einer Gruppe zu identifizieren. Das kann die Sippe sein, die Firma, der Fußballverein, die Selbsthilfegruppe, die Nation, die Religion … Hauptsache, wir sind mit unserer Einstellung und unserem Urteil nicht allein und können weiterhin unsere Augen und Ohren verschließen vor der Tatsache, dass wir alle Eins sind und jegliche Trennung und Bewertung uns letztlich nur selbst schadet. Diese Trennung hindert uns auch daran wahrhaft authentisch zu sein.
Von Schuld und Sühne aus "Der Prophet" von Khalil Gibran. Musik: Franco Carmine / Sprecher: Chevalier Kurt
Ich kann Dir nur empfehlen, Franco live zu erleben. www.franco-carmine.de
- die Angst vor Einsamkeit
- die Angst zu versagen
- die Angst aufzufallen
- die Angst nicht dazuzugehören
- die Angst sich lächerlich zu machen
- die Angst vor Erfolg … oh ja, auch die gibt es und sie ist weiter verbreitet als Du denkst
- die Angst for dem Unbekannten
- die Angst for Strafe
- die Angst for Verlust
- die Angst for Krankheit
- die Angst vor dem Alter und schließlich
- die Angst vor dem Tod … und dazwischen gibt es noch viele andere Ängste
Ich meine nicht die vom Ego bestimmte Liebe, die von Defiziten, Machtstreben und oder Angst dominiert ist … und leider die häufigste Form der gelebten „Liebe“ ist.
Ich würde es als die göttliche Liebe bezeichnen, wie sie von Rumi oder Hildegard von Bingen besungen wurde. Oder wer es eher säkular will, nehme „Die Kunst des Liebens“ von Erich Fromm, der diese Form der Liebe, der authentischen Liebe, aus dem „Haben oder Sein“ Prinzip ableitete.
Sowohl die Gedichte von Rumi als auch die Schriften von Erich Fromm kann ich nur empfehlen. Und auch besagter „Der Prophet“ von Khalil Gibran ist eine Goldgrube der Inspiration.

Von der Liebe aus "Der Prophet" von Khalil Gibran. Musik: Franco Carmine / Sprecher: Chevalier Kurt
Mehr Infos zu Franco unter: www.franco-carmine.de
